Mantrailing

Immer der Nase nach

Die häufige Frage, ob der Rettungshund einen Socken von der vermissten Person vor die Nase gehalten bekommt, damit er weiß, wen er suchen soll, kann man bei dieser Suchart endlich einmal mit „Ja!“ beantworten.

Der Mantrailer sucht, anders als der Trümmer- oder Flächensuchhund immer eine ganz bestimmte Person. Er erhält den Suchauftrag anhand eines Gegenstandes, an dem optimaler weise nur der Geruch der vermissten Person haftet. Die Suche beginnt meist dort, wo die Person ganz sicher das letzte Mal gesehen wurde oder sogar losgegangen ist. Der Hund sucht die Person anhand ihrer Spur.

Jeder Mensch gibt ständig winzige Hautschuppen ab. Diese sind mit den Bakterien der individuellen Hautflora des Menschen behaftet und geben einen einmaligen Geruch ab. Die in dieser Suchart ausgebildeten Hunde verfolgen die Spur des Menschen anhand dieser mirkoskopisch kleinen Zellverbände. Sie können sie von der Spur anderer Menschen unterscheiden und ihr auch durch bewohnte Gebiete folgen. Witterung, Untergrund, Wind, Alter der Spur, Ausbildungsstand und Rasse bestimmen neben vielen weiteren Faktoren den Schwierigkeitsgrad der zu verfolgenden Spur und beeinflussen so die Wahrscheinlichkeit, ob der Hund die ihm gestellte Aufgabe lösen kann oder nicht.

Die Ausbildung ist sehr umfangreich. Neben des Schwierigkeiten, die dem Hund auf der Spur begegnen, muss sichergestellt werden, dass der Hund nur die aufgezeigte Spur verfolgt. Auch unter Ablenkung muss der Hund in der Lage sein, die richtige Person anhand des Geruchbildes zu identifizieren. Er muss zeigen, wenn er die Spur verloren hat, sie auf einmal endet (Person ist in ein Transportmittel wie Bus oder Auto gestiegen) oder es am angesetzten Punkt gar keine Spur von der vermissten Person gibt. Ablenkungen wie Personenverkehr, andere Hunde oder Wild dürfen ihn nicht an der Erfüllung seiner Aufgabe hindern.