Fahrer nach Autounfall bei Scharbeutz verschwunden

Gegen kurz vor 1 Uhr wurden wir auf Anforderung der Schutzpolizei über unsere Leitstelle zu einer Nachsuche nach einem Verkehrsunfall auf dem „Neddelstredder“, einer schmalen Verbindungsstraße zwischen Klingberg und Scharbeutz, gerufen. Dort hatte ein Fahrzeug der Marke Alfa mit hoher Geschwindigkeit 3 Fußgänger überholt, die auf dem Weg von Scharbeutz zurück in die Jugendherberge nach Klingberg waren. Kurz nach diesem Überholmanöver habe es nach Aussage der Zeugen „fürchterlich gekracht“. Kurz darauf fanden sie den roten Alfa verlassen auf der Straße stehend vor. Der Fahrer hat vermutlich aufgrund der hohen Geschwindigkeit eine Linkskurve nicht bewältigt, und dort mehrere Bäume und die Knickbepflanzung gerammt. Das Auto war auf der kompletten Beifahrerseite schwer beschädigt und alle Airbags hatten ausgelöst. Der Fahrer war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im oder am Fahrzeug anzutreffen.

Aufgrund der gebotenen Eile sind unsere Teams nach der Eintreffzeit zusammengestellt worden. Im Laufe des Einsatzes wurden die Felder links und rechts vom Unfallort abgesucht. Die Arbeit wurde durch engstehende, übermannshohe Maispflanzen mit entsprechender Feuchtigkeit erschwert. Im Einsatzverlauf wurden unabhängig zwei Rufe wahrgenommen, die offensichtlich von keiner Einsatzkraft stammten. Diese Rufe wiederholten sich jedoch nicht. Die Polizei entschied, den Einsatz zeitnah zu beenden. Die Feuerwehr und der RTW wurden aus dem Einsatz entlassen.

Als auch wir den Einsatz beenden wollten, meldete der Gruppenführer der Rettungshundestaffel des DRK Göhl von der anderen Seite des 80.000 qm großen Maisfeldes, er habe zwei deutliche und laute „Hallo“-Rufe einer männlichen Person gehört. Da diese Rufe auch keiner Einsatzkraft zugeordnet werden konnten, musste nun davon ausgegangen werden, dass sich der Unfallfahrer tatsächlich noch im Maisfeld bewegt. Die Polizei hat über die Außenlautsprecher ihrer Fahrzeuge mehrere Durchsagen gemacht, auf die allerdings keine Reaktionen erfolgten. Aufgrund dieser Gesamtsituation ist die Entscheidung gefallen, mit den Kräften mehrerer Feuerwehren der Gemeinde eine Suchkette durch das Feld zu bilden. Dazu wurden die Feuerwehren Scharbeutz, Haffkrug, Pönitz und Schürsdorf alarmiert.

Rund 40 Feuerwehrleute haben dann das Feld vom „Bövelstredder“ in Richtung „Neddelstredder“ durchkämmt, während wir auf der Straße eine Wachpostenkette entlang des betreffenden Feldes gebildet haben, bis die Feuerwehrkräfte uns durch das Feld erreicht hatten. Der gesuchte Unfallfahrer konnte aber weiterhin nicht gefunden werden. Die Polizei hat dann entschieden, den Einsatz zu beenden. Daraufhin konnten wir einrücken.

Am nächsten Morgen konnte der Vermisste unverletzt angetroffen werden.

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